Augentrost (lat. Euphrasia)

Augentrost – die Pflanze
Der Augentrost macht schon seit langer Zeit seinem Namen alle Ehre. Denn Augentrost ist DIE Heilpflanze, wenn es darum geht, Augenleiden auf natürliche Weise zu behandeln. Augentrost gehört zum Repertoire klassischer Heilpflanzen und wird schon seit Generationen für die Augen verwendet Das Braunwurzgewächs, so heißt die Gattung zu der der Augentrost mit all seinen Arten gehört, wächst in ganz Europa. Die Droge Augentrost, also die für Arzneien verwendeten Teile bzw. Wirkstoffe, die sich in Fertigarzneien befinden, wird meistens aus Südosteuropa importiert. Augentrost wächst bevorzugt auf Wiesen und in lichten Wäldern und seine zarten Blüten, die auch ein ganz wenig an unsere Augenform erinnern, können weiß bis violett blühen.
Früher wurde der Augentrost auch zur Behandlung von Heuschnupfen und sogar bei Verdauungsproblemen verwendet, heute ist er als Heilpflanze eher in Vergessenheit geraten. Dennoch soll der Augentrost nicht unerwähnt bleiben, denn die Blätter der Pflanze, im Spätsommer gepflückt, haben auch heute noch eine gewisse Bedeutung bei der Behandlung von Augenerkrankungen.
Wirk- und Inhaltsstoffe
Im Augentrost sind als wirkgebende Inhaltsstoffe, die bestimmte Augenprobleme lindern können, Iridoide, Flavonoide und Gerbstoffe enthalten. Übrigens gilt: Je größer die Augentrostpflanze, desto höher die Konzentration der in ihr enthaltenen Wirkstoffe.
Anwendung
Seinerzeit behandelte man Entzündungen der Augen wie etwa eine unangenehme Bindehautentzündung mit Kompressen, die abgekochten Augentrost enthielten. Auch heute noch werden Augentropfen mit Augentrost eingesetzt, um überanstrengte Augen zu beruhigen. Augentrost kann darüber hinaus die Beschwerden einer Bindehautentzündung zu lindern und bei tränenden, juckenden Augen helfen.
Teilweise kann der Augentrost auch lindernde Wirkung bei entzündeten geschwollenen Augenlidern haben.
Darreichungsformen
Im Handel erhältlich sind einige homöopathische Fertigarzneimittel wie Augentropfen, die Augentrost enthalten. Die Behandlung von tränenden Augen, Bindehautentzündung und geschwollenen Lidern sollte immer nur mit Fertigarzneipräparaten durchgeführt werden, denn selbst hergestellte Zubereitungen aus Augentrost können durch unliebsame Keime belastet sein und die Augen eher zusätzlich reizen, anstatt ihnen zu helfen. Unsere empfindlichen Augen sollten also nur mit sterilen Mitteln behandelt werden!
Kompakt Wissen:
Verwendete Pflanzenteile
Blätter
Wirkstoffe
Iridoide, Lignane, Flavonoide, Gerbstoffe
Anwendung
Bindehautentzündungen, Augenschleimfluss
Hinweise
Es dürfen zur Behandlung nur sterile Lösungen, die in der Apotheke erhältlich sind, genutzt werden.
Wissenswerte Hinweise
Auch wenn der Augentrost keine gefährliche Pflanze darstellt – allein aus Gründen der Hygiene und um zu verhindern, dass schädliche Keime in unsere Augen gelangen, ist es dringend zu raten, nur sterile Fertigarzneien zu verwenden, wenn es um die Behandlung unserer Augen geht.
Quellenverzeichnis
Bäumler, Siegfried (2007): Heilpflanzen Praxis Heute. Porträts, Rezepturen, Anwendung. München: Urban & Fischer.
Boksch, Manfred (2007): Das praktische Buch der Heilpflanzen. Kennzeichen, Brauchtum, Heilwirkung, Anwendung. München: BLV.
Bühring, Ursel (2007): Alles über Heilpflanzen. Erkennen, anwenden, gesund bleiben. Stuttgart: Ulmer.
Bühring, Ursel (2009): Praxis Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde. Grundlagen, Anwendung, Therapie. Stuttgart: Sonntag.