Eisenkraut (lat. Verbena officinales)

Eisenkraut – die Pflanze
Der Göttin Isis wurde einst im alten Ägypten ein Kraut geweiht, dem besondere Heilkräfte nachgesagt wurden und so den Namen „Isiskraut“ erhielt. Das zähe Kraut der Mondgöttin verbreitete sich auf der ganzen Erde und wurde bei uns unter dem Namen Eisenkraut bekannt. Dieser Name „Eisenkraut“ zeugt von der heilenden Kraft dieser Verbenen-Art bei Wunden, die in den früheren Zeiten der großen Schlachten ja oft durch Eisenklingen verursacht wurden.
Das gewöhnliche Eisenkraut wächst meist wild und wird auch heute noch wegen seiner lindernden Wirkweise bei Magen-Darm-Beschwerden, aber auch bei Husten geschätzt.
Wild wachsend fällt das Eisenkraut auf sonnigen Wiesen meist erst auf, wenn es im Hochsommer blüht und der Landschaft durch seine Blüte einen lilafarbigen Anstrich verleiht.
Übrigens ist das Eisenkraut eine sehr zähe Heilpflanze, dessen Anbau ohne Probleme gelingt.
Wirk- und Inhaltsstoffe
Das bittere Eisenkraut verbessert vor allem durch die ihm eigenen Bitterstoffe die Verdauung. Zudem enthält Eisenkraut sogenannte Irioidglykoside, allen voran das Verbenalin, das sekretlösend und entzündungshemmend wirken kann.
Wegen seiner Gerbstoffe, die keimhemmend und blutstillend zu sein scheinen, wurde es in früheren Zeiten von Heilkundigen häufig verwendet, um Blutungen zu stillen und die Wundheilung zu begünstigen.
Anwendung
Noch heute wird Eisenkraut gerne verwendet, wenn es darum geht, lästigen Verdauungsbeschwerden zu Leibe zu rücken. Denn das Eisenkraut stimuliert unsere Verdauung und fördert die Produktion von Gallen-und Magensaft, die für eine geregelte Verdauung so unerlässlich sind.
Außerdem kann Eisenkraut entzündungshemmend wirken und helfen, Schleim zu lösen. Deswegen ist Eisenkraut auch ein pflanzliches Mittel, das bei Husten und Bronchitis zum Einsatz kommt.
Früher sagte man dem Eisenkraut zudem nach, dass es die Gebärmutter stimuliert und wurde entsprechend verwendet, um Wehen einzuleiten. Aus heutiger Sicht der Wissenschaft darf Eisenkraut auf keinen Fall während einer Schwangerschaft eingesetzt werden.
Darreichungsformen
Eisenkraut ist besonders gut in Form von verschiedenen Teezubereitungen einzunehmen. Bei Schnupfen und Erkältung empfiehlt es sich, Eisenkraut in einem Tee mit Thymian oder auch Schlüsselblume zu kombinieren und täglich viel von diesem Eisenkraut-Gemisch zu trinken. Auch bei Verdauungsbeschwerden hat sich das Trinken von Eisenkraut-Tee bewährt.
Kompakt Wissen:
Verwendete Pflanzenteile
Kraut
Wirkstoffe
Iridoide, Gerbstoffe, Schleimstoffe
Anwendung
Magen-Darm-Beschwerden, Appetitlosigkeit, Bronchitis, Husten
Hinweise
Eisenkraut sollte nicht in der Schwangerschaft angewendet werden; Eine Überdosierung von Eisenkraut kann zu Übelkeit und Erbrechen führen.
Wissenswerte Hinweise
Trinken Sie nicht zu viel Eisenkraut-Tee, denn bei einer Überdosierung kann einem leicht übel werden und das eigentlich heilsame Eisenkraut kann möglicherweise zu Erbrechen führen.
Auch in der Schwangerschaft darf Eisenkraut auf keinen Fall benutzt werden, denn es kann die Gebärmutter anregen und dann ungewollt vorzeitig Wehen auslösen. Hier empfiehlt es sich – wie übrigens beim Einsatz der meisten Heilpflanzen – einen Arzt zu fragen.
Quellenverzeichnis
Bäumler, Siegfried (2007): Heilpflanzen Praxis Heute. Porträts, Rezepturen, Anwendung. München: Urban & Fischer.
Boksch, Manfred (2007): Das praktische Buch der Heilpflanzen. Kennzeichen, Brauchtum, Heilwirkung, Anwendung. München: BLV.
Bühring, Ursel (2007): Alles über Heilpflanzen. Erkennen, anwenden, gesund bleiben. Stuttgart: Ulmer.
Bühring, Ursel (2009): Praxis Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde. Grundlagen, Anwendung, Therapie. Stuttgart: Sonntag.