Lavendel (lat. Lavandula angustifolia)

Lavendel – die Pflanze
Das ist der Duft des Sommers, wenn unter der Hitze der Sonne der Lavendel sein intensives Aroma verströmt, an dem wir uns nur zu gerne berauschen und an den nächsten Urlaub im Süden denken. Schon seit vielen Jahrhunderten ist der Lavendel ein Genuss für unsere Sinne, denn nicht nur sein Duft ist berauschend. Auch das intensive Lila-Blau, das wir vom Lavendel kennen, ist wunderschön.
Doch damit nicht genug, der betörende Lavendel, ein kleiner Strauch, der aus der Mittelmeerregion stammt, ist auch eine altbewährte Heilpflanze, die von Römern ebenso als Arznei verwendet wurde wie von Griechen und Persern. Sie galt einigen als hervorragendes Wundheilungsmittel und diente anderen zur Beruhigung.
Noch heute nutzt man den Lavendel in der Duftheilkunde und schätzt seine entspannende Wirkung.
Wirk- und Inhaltsstoffe
Der Lavendel ist besonders reich an ätherischen Ölen, daher auch sein intensiver, aromatischer Duft. Zudem enthält der Lavendel wertvolle Wirkstoffe wie Kumarine, Gerbstoffe und Flavonoide, die ihm desinfizierende Eigenschaften verleihen.
Anwendung
Der Duft des Lavendel hat eine beruhigende Wirkung auf uns und kann uns helfen, in Zeiten von Unruhe, Stress und Hektik schneller abzuschalten und zu entspannen. Ideal ist der Lavendel also auch, wenn wir unter Einschlafstörungen leiden. Die Mischung aus ätherischen Ölen, die dem Lavendel eigen ist, kann aber auch dabei helfen, dass wir uns besser konzentrieren können, um wichtige Aufgaben gezielt zu erledigen. Der Duft des Lavendels wirkt sogar gegen Kopfschmerzen. Auch unsere Verdauung kann der Lavendel stärken, wenn wir ihn beispielsweise als Tee zu uns nehmen. Er kann helfen, lästige Blähungen zu beseitigen. Besonders ist aber die Wirkung des im Lavendel enthaltenen ätherischen Öls bei Wunden und Verbrennungen, denn es desinfiziert, nimmt den Schmerz und kann sogar die Heilung beschleunigen.
Darreichungsformen
Lavendel gibt es in fertigen Teemischungen, die gegen Stress wirken und bei Einschlafproblemen helfen können oder in Kombination mit anderen Heilpflanzen, die bei Blähungen helfen können.
Wunderbar zur Behandlung von kleinen Wunden eignet sich auch Lavendelöl. Oder um mal völlig „abzutauchen“ und zu entspannen, ein heißes Vollbad mit Lavendelblüten.
Kompakt Wissen:
Verwendete Pflanzenteile
Blüten
Wirkstoffe
Ätherische Öle, Kumarine, Gerbstoffe, Flavonoide
Anwendung
Unruhe, Schlafstörungen, Nervosität, Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden, Wundheilung.
Wissenswerte Hinweise
Der Lavendel ist mit all seinen Eigenschaften, Wirkweisen und Anwendungsmöglichkeiten eine Heilpflanze, die eigentlich keine Nebenwirkungen hat. Lediglich wenn wir ihn in großen Mengen einnehmen, kann er unseren Magen reizen. Wie bei den meisten Dingen im Leben so sollte man also auch beim Lavendel Maß halten.
Quellenverzeichnis
Bäumler, Siegfried (2007): Heilpflanzen Praxis Heute. Porträts, Rezepturen, Anwendung. München: Urban & Fischer.
Bühring, Ursel (2007): Alles über Heilpflanzen. Erkennen, anwenden, gesund bleiben. Stuttgart: Ulmer.
Bühring, Ursel (2009): Praxis Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde. Grundlagen, Anwendung, Therapie. Stuttgart: Sonntag.